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  • AutorenbildVioleta Trkulja

Desinformationen im Gesundheitsbereich: Warnsignale erkennen und Resilienz stärken

Aktualisiert: 29. Aug. 2022

Auf der diesjährigen Zusatzveranstaltung des KOBV-Forums haben wir über Des- und Falschinformationen im Gesundheitsbereich gesprochen und unser Projekt DESIVE² vorgestellt. Der KOBV ist der Kooperative Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV), ein Verbund der Hochschulbibliotheken, öffentlichen Bibliotheken sowie Forschungs-, Behörden- und Spezialbibliotheken in Berlin und Brandenburg.


In ihrem Kurzvortrag führte Dr. Juliane Stiller in die Thematik ein und wies auf die Bedeutung digitaler Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung hin. Eine kürzlich durchgeführte Studie, in der die digitale Gesundheitskompetenz in einer Selbsteinschätzung abgefragt wurde, attestiert 76 % der Bevölkerung in Deutschland eine geringe digitale Gesundheitskompetenz. Dies bedeutet, dass die Mehrheit der Menschen Schwierigkeiten hat, im Internet relevante Gesundheitsinformationen zu finden und sie auf ihre Lebenssituation anzuwenden.

Gesundheitsinformation sollte evidenzbasiert sein, d.h. wissenschaftlichen Kriterien folgen, und die Informationen verständlich und unverzerrt darstellen. Dass Information im Gesundheitsbereich häufig jedoch nicht diesen Anforderungen genügt, ist offensichtlich und stellt ein großes Problem dar. Wenn wir es zudem mit Desinformation im Gesundheitsbereich zu tun haben, kann dies dazu führen, dass Menschen schlechte Entscheidungen für ihre Gesundheit treffen und das Vertrauen in Institutionen, Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen untergraben wird.


Deswegen ist es besonders in Bezug auf Gesundheitsinformation so wichtig, Resilienz gegen Desinformation aufzubauen und neben der kritischen Medienkompetenz auch Wissenschaftskompetenz (engl. science literacy) zu fördern. Denn hier spielt insbesondere das Wissen um den Einfluss textueller und visueller Elemente, die Wissenschaftlichkeit vortäuschen können, eine bedeutende Rolle. So konnte im Rahmen von Studien nachgewiesen werden, dass Menschen glauben, eine Nachricht oder Information sei wissenschaftlich, wenn sie wissenschaftliche Formeln, Diagramme, Tabellen oder ein zweispaltiges Layout aufweisen (siehe beispielsweise Hahn et al., 2020).


Weitere Tipps und Tricks, wie Falschinformationen im Gesundheitskontext entlarvt werden können, finden sich in den Folien zum Vortrag.


Im Rahmen des Projektes DESIVE² versuchen wir mehr darüber herauszufinden, wie sich Gesundheitsinformation verbreitet und welche Rolle dabei wissenschaftlich anmutende Informationen spielen.



Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Maßnahme "Forschung Agil - Erkennen und Bekämpfung von digitalen Desinformationskampagnen"


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