Digitalisation has now spread to vitually every area of life and is no longer a temporary phenomenon that can be ignored. Despite this, the majority of the population has little or no ability to critically engage with digital information, associated devices and services. While the public discussion revolves around artificial intelligence and the latest technological innovations, a large part of the population is in danger of being left behind. We are addressing this discrepancy!
We research, promote and impart digital competences so that all population groups can act in the information society independently, in a self-responsible and self-determined way.
Was ist Desinformation?
Desinformation bezeichnet gezielt verbreitete falsche oder irreführende Informationen mit der Absicht, zu manipulieren, zu schaden oder politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Ziele zu verfolgen. Sie unterscheidet sich von Fehlinformation (Misinformation), die unbeabsichtigt weitergegeben wird, und von sogenannter „Malinformation“, bei der wahre Inhalte in irreführendem Kontext eingesetzt werden.
Typische Formen von Desinformation sind:
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Erfundene, falsche Nachrichten („Fake News“)
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Manipulierte Bilder oder Videos („Deepfakes“)
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Emotionalisierende Verschwörungsnarrative
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Absichtlich aus dem Zusammenhang gerissene Formulierungen, Behauptungen oder Zitate
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Scheinbar wissenschaftliche Aussagen
Verbreitungskanäle:
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Soziale Medien und Messenger-Dienste
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Kommentarspalten, Video-Plattformen
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Websites mit pseudojournalistischem Anschein
Nicht jede Verbreitung ist bewusst gesteuert: Neben strategischen Akteuren – etwa politischen Akteuren, Trollfarmen oder kommerziellen Profiteuren – spielen auch unwissende Multiplikator:innen eine Rolle. Menschen teilen Inhalte, die sie für glaubwürdig halten oder emotional berühren – oft ohne sie zu prüfen.
Warum ist Desinformation gefährlich?
Desinformation gefährdet das Vertrauen in die Demokratie, ihre Institutionen, die Medien und die Wissenschaft. Sie untergräbt den gesellschaftlichen Diskurs, fördert Polarisierung, Radikalisierung und Verschwörungsdenken. In Krisenzeiten – wie während der Corona-Pandemie – kann sie lebensbedrohliche Folgen haben, etwa wenn die Glaubwürdigkeit medizinischer Empfehlungen untergraben wird.
Darüber hinaus erschwert Desinformation eine informierte Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen: Wer Täuschungen oder Falschnachrichten nicht von überprüften Informationen unterscheiden kann, ist weniger in der Lage, politische Entscheidungen zu treffen, sich zu engagieren oder eigene Rechte wahrzunehmen. Das betrifft insbesondere Gruppen, die ohnehin mit sprachlichen oder sozialen Barrieren konfrontiert sind.
Wie Algorithmen und KI Fake News befeuern
Digitale Plattformen und technische Systeme tragen wesentlich zur Dynamik von Desinformation bei. Soziale Netzwerke fördern Inhalte mit hoher Interaktionsrate – und das sind häufig solche, die emotionalisieren, vereinfachen oder polarisieren. Diese algorithmische Verstärkung sorgt dafür, dass Desinformation oft besser sichtbar wird als faktenbasierte Informationen.
Mit dem Aufkommen generativer Künstlicher Intelligenz (KI) entstehen neue Herausforderungen: Texte, Bilder, Audio und Video lassen sich täuschend echt simulieren, ohne dass ihre Herkunft oder Authentizität leicht überprüfbar ist. Deepfakes und KI-generierte Inhalte erschweren die Unterscheidung zwischen Fakten und Unwahrheiten – besonders für Menschen mit geringer Informationskompetenz, die anfälliger für digitale Manipulation sind.
Wie können wir Desinformation begegnen?
Der wirksamste Schutz vor Desinformation ist die Stärkung von Medien- und Informationskompetenz: Menschen müssen lernen, Informationen zu prüfen, Quellen und Absender einzuordnen und digitale Inhalte kritisch zu hinterfragen. Auch die Fähigkeit, eigene Unsicherheiten zu reflektieren und mit widersprüchlichen Informationen umzugehen, ist zentral.
Zivilgesellschaftliche Akteure, Bildungseinrichtungen und politische Entscheidungsträger:innen tragen eine gemeinsame Verantwortung.
Dazu gehören:
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Bildungsangebote zur digitalen Selbstverteidigung
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Aufklärung über algorithmische Mechanismen
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Faktencheck-Plattformen und niedrigschwellige Tools
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Forschung zu Risikogruppen und Desinformationsverhalten
Grenzenlos Digital e. V. arbeitet interdisziplinär an diesen Ansätzen. Wir führen qualitative Studien zur Wahrnehmung von Desinformation durch, entwickeln Handlungsmodelle und bilden Multiplikator:innen in Bibliotheken, sozialen Einrichtungen und Bildungseinrichtungen weiter. Unser Ziel: Eine kritische Öffentlichkeit stärken, die Desinformation nicht nur erkennt, sondern aktiv etwas dagegen tun kann.
Jetzt aktiv werden – Workshops & Projekte gegen Fake News
Grenzenlos Digital e. V. bringt Forschung, Bildung und Engagement zusammen, um den kritischen Umgang mit Desinformation zu fördern und die gesellschaftliche Resilienz gezielt zu stärken.
Unsere aktuellen Angebote:
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Workshopreihe zu Desinformation & KI in der Stadtbibliothek Berlin-Pankow
Angebote zur digitalen Selbstverteidigung und Informationskompetenz -
Forschungsprojekt zur Desinformation im Gesundheitsbereich
Untersuchung von Desinformationsstrategien mit pseudowissenschaftlichem Anschein
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