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  • AutorenbildVioleta Trkulja

Soziale Medien in der Öffentlichkeitsarbeit von Integrationsprojekten

In diesem Jahr haben wir im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg das Projekt Digitale Teilhabe durchgeführt. Ziel des Projektes war es, die Integrationsprojekte aus dem Bezirk auf ihrem Weg in die digitale Transformation zu unterstützen, Bedarfe zu ermitteln und den Einfluss der Corona-bedingten Digitalisierung nachzuzeichnen. In der ersten Hälfte haben wir Gespräche mit Vertreter:innen der Integrationsprojekte geführt, um ihre Bedarfe in Bezug auf Digitalisierung zu erfahren. Daraus resultierte ein Bericht, der den Status Quo der Digitalisierung der einzelnen Projekte darstellt und Handlungsempfehlungen für weitere digitale Fortschritte bietet.


Ein häufig geäußerter Wunsch der Befragten bezog sich auf zugeschnittene Weiterbildungsangebote im Bereich soziale Medien und Datenschutz. Daraufhin organisierten wir Workshops, die diese beiden Themen aufgegriffen haben und von Experten begleitet wurden. Für das Thema “Soziale Medien in der Öffentlichkeitsarbeit” konnten wir Jona Hölderle gewinnen. Jona begleitet gemeinnützige Organisationen dabei ihre Ziele im und mit Online-Marketing zu erreichen. Für uns hat Jona das Thema aufbereitet und eine Einführung darüber gegeben, was mit sozialen Medien erreicht werden kann und wie Einrichtungen ihre Ziele definieren und umsetzen können. Die drei wichtigsten Punkte, die wir aus dem Workshop für uns mitnehmen konnten, sind:


Soziale Medien sind keine Informationsplattformen

Soziale Medien werden häufig genutzt, um Informationen zum Beispiel über den anstehenden Flohmarkt, das neue Projekt oder das wöchentliche Sprachcafé zu posten. Mit dem Teilen von Informationen, ohne dass es darauf Reaktionen gibt, erreicht man in aller Regel jedoch nicht die Reichweite, die man sich erhofft hat. Im schlimmsten Fall werden die Informationen selbst Abonnenten von Konten nicht angezeigt, wenn zu wenig Interaktion geschieht. Soziale Medien sind eher als Bindungsmedien zu verstehen, die darauf aufbauen Meinungen auszutauschen, sich zu vernetzen und miteinander zu interagieren. Das bedeutet, dass zuallererst in die Bindungsarbeit investiert muss, ehe Reichweite generiert werden kann.

Photo by Jeremy Bezanger on Unsplash

Soziale Medien sind immer mit Aufwand verbunden

Das bringt uns direkt zum nächsten Punkt: Die Arbeit auf sozialen Medien kostet Zeit und Ressourcen. Es lohnt sich, sich vorher Gedanken zu machen, was mit dieser Arbeit erreicht werden möchte, welche Zielgruppe angesprochen werden soll und ob überhaupt die Ressourcen vorhanden sind, um soziale Medien adäquat nutzen zu können.


Ziele für die Nutzung sozialer Medien definieren

Daher ist es wichtig Ziele für das eigene Projekt oder die Einrichtung zu definieren und sich wirklich zu überlegen, welche Dienste wofür und warum genutzt werden können. Macht es wirklich Sinn über das Sprachcafé auf Twitter zu berichten? Ist die Zielgruppe der Angebote auf dem Kanal präsent? Welche Inhalte können wir der Zielgruppe bieten und was interessiert sie? Letztendlich geht es auch immer darum, der Zielgruppe einen Mehrwert zu bieten und sie zu Interaktionen und Austausch einzuladen. Dies sollte nicht um jeden Preis geschehen, sondern immer im Abgleich mit den Zielen der Organisation. Wenn diese Fragen intern geklärt sind, dann sollte der Nutzen und der Aufwand in sozialen Medien aktiv zu sein, gegeneinander abgewogen werden. Jona hat dazu sehr schön gesagt: Soziale Medien zu nutzen, weil man soziale Medien nutzen muss, ist kein Grund.

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