Digitale Teilhabe und Zugang zu digitalen Technologien ist entscheidender denn je, um demokratische Partizipation zu ermöglichen, Zugang zu vielfältigen Ressourcen für den Wissenserwerb und die persönliche Weiterentwicklung zu erhalten und die Chancen in der Arbeitswelt zu erhöhen. Um diese Herausforderung anzugehen, haben wir einen Online-Vortrag zum Thema digitale (Un)gleichheit bei der Deutsche Gesellschaft für Information und Wissen gehalten. Unser Ziel war es, zu erforschen, wie wir digitale Gerechtigkeit erreichen und inkludierende Bildungsmaßnahmen anbieten können.
In unserem Vortrag beleuchteten wir verschiedene Ursachen und Hindernisse, die eine aktive Teilnahme im digitalen Raum behindern und stellten die Frage, wie diesen Barrieren mit inklusiven Maßnahmen begegnet werden kann. Ein Schwerpunkt lag auf der Präsentation unseres Projekts Intro, in dem wir einen Online-Kurs für Menschen mit Fluchtbiographie und Migrant:innen in Deutschland entwickelt haben. Dieser Kurs zielt darauf ab, die Teilnehmenden mit den notwendigen digitalen Fähigkeiten zur Arbeitsmarktorientierungen auszustatten. Dank dieses Ansatzes konnten 50 Teilnehmer:innen grundlegende digitale Fähigkeiten erwerben, die für eine erfolgreiche Integration in den deutschen Arbeitsmarkt unerlässlich sind.
Das Narrativ der digitalen Kluft
Der Vortrag gliedert sich in mehrere Teile, wobei der erste Teil das Narrativ der digitalen Kluft ausführlich erörtert. Dabei lassen sich drei Ebenen unterscheiden:
Unterschiede im Zugang: e: Grundlegende Voraussetzung für digitale Teilhabe ist der Zugang
Unterschiede in digitalen Fähigkeiten und Motivationen: Ohne die notwendigen Kompetenzen und das Interesse bleibt der Zugang wirkungslos.
Unterschiede bei Offline-Ergebnissen: Auswirkungen der digitalen Teilhabe, die sich in materiellen oder sozialen Vorteilen auch in der nicht-digitalen Welt manifestieren können.
Es wurde deutlich, dass das traditionelle Narrativ der digitalen Kluft zu kurz greift, in welchem Menschen in Gruppen eingeteilt und die vielschichtigen Gründe für die Benachteiligung nicht berücksichtigt werden, wie etwa mangelnde digitale Kompetenzen, schlechte Internetverbindungen, Motivation oder Sicherheitsbedenken.
Unser Projekt Intro: Ein Weg zu inklusiver Bildung
Im zweiten Teil unseres Vortrags stellten wir das Projekt Intro vor und erläuterten an diesem Beispiel, wie inklusive Bildungsangebote erstellt werden können. Die Kenntnis über spezifische Barrieren und Bedürfnisse der Zielgruppen ist essentiell, um eine Lernumgebung zu schaffen, die flexible Lernmöglichkeiten und individuelle Unterstützung bieten kann. Ein Schlüsselaspekt dabei ist die klare Definition und Kommunikation der Lernziele – diese müssen nicht nur erreichbar, sondern auch für die Zielgruppe von echtem Interesse sein. Durch ein Verständnis dafür, was unsere Teilnehmenden erreichen möchten und welche Barrieren sie dabei überwinden müssen, können wir Kurse entwickeln, die nicht nur wichtige Fähigkeiten vermitteln, sondern auch motivierend sind. Die Evaluation des Lernfortschritts ist ein weiterer kritischer Faktor, der sicherstellt, dass die Teilnehmenden auf ihrem Weg unterstützt werden und Feedback erhalten und sie letztlich zum Abschluss des Kurses anspornt. Indem wir auf diese Weise vorgehen, gestalten wir Bildungsangebote, die echte Veränderungen bewirken und den Teilnehmenden die Fähigkeiten vermitteln, die sie für ihren Erfolg in einer digital vernetzten Welt benötigen.
Wir laden alle Interessierten ein, sich die Aufzeichnung des Vortrags anzusehen, um einen umfassenden Einblick in unsere Arbeit und die diskutierten Lösungsansätze zu bekommen.
Für den Aufbau solch eines digitalen Kurses haben wir eine Toolkit entwickelt, das heruntergeladen werden kann:
Der Vortrag ist frei zugänglich über Youtube:
Die Präsentation ist frei zugänglich: https://zenodo.org/records/10849351
Durch die Auseinandersetzung mit diesen Inhalten erhoffen wir uns, ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung der digitalen Gerechtigkeit zu schaffen und zu verdeutlichen, dass digitale Teilhabe alle Bereiche unseres Lebens umfasst und weit mehr ist, als nur der Zugang zur Technologie.
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